Skinny fat - außen schlank, innen fett

Ursachen, Folgen und Lösungswege

In unserer gesundheitsbewussten Gesellschaft sind ein schlanker Körper und ein niedriger BMI (Body-Mass-Index) oft die angestrebten Ideale. Doch nicht immer sagt die äußere Erscheinung die Wahrheit über unseren Gesundheitszustand aus.

Ein Phänomen, das in den letzten Jahren verstärkt Beachtung findet, ist das sogenannte „Skinny Fat“-Syndrom. Es beschreibt Personen, die zwar schlank erscheinen, aber einen ungewöhnlich hohen Körperfettanteil im Vergleich zu ihrer Muskelmasse aufweisen.

Dieser Zustand ist nicht nur eine ästhetische Frage, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen.

Übersicht Inhalt

  • Was genau bedeutet „Skinny Fat“ ?
  • Symptome von “Skinny Fat”
  • Was sind die Ursachen ?
  • Welche Risiken bestehen ?
  • Wie kann man feststellen, ob man “Skinny Fat” ist ?
  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen “Skinny Fat” und einer „Fettleber“ ?
  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen “Skinny Fat” und „Schlafstörungen“ ?
  • Welche Maßnahmen kann man gegen “Skinny Fat” ergreifen ?
  • Fazit

Was genau bedeutet „Skinny fat“?

Der Begriff „Skinny fat“ ist nicht medizinisch, sondern eher umgangssprachlich und beschreibt einen Körperbau, der auf den ersten Blick unauffällig und normalgewichtig erscheint, bei genauerer Betrachtung jedoch durch einen hohen Anteil an Körperfett und einen niedrigen Anteil an Muskelmasse gekennzeichnet ist. Personen mit dieser Körperkomposition haben oft einen normalen BMI, aber einen hohen Körperfettanteil und einen eher geringen Teil an Muskelmasse.

Symptome von „Skinny fat“

Die Symptome von „Skinny fat“ sind nicht immer offensichtlich, da die Person äußerlich schlank erscheinen kann. Einige Anzeichen können jedoch auf diesen Zustand hinweisen. Dazu gehören ein erhöhter Körperfettanteil und gleichzeitig ein zu niedriger Muskelanteil. Eine Person, die als „Skinny Fat“ gilt, kann eine große Menge an viszeralem Fett haben und möglicherweise nicht viel Muskelmasse aufweisen.

Was sind die Ursachen ?

Die Gründe für eine Skinny-fat-Konstitution sind vielfältig. Häufig spielen folgende Faktoren eine Rolle

  • eine unausgewogene Ernährung
  • ein Mangel an körperlicher Aktivität
  • genetische Veranlagungen
  • hormonelle Veränderungen

Eine Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und gesättigten Fettsäuren ist, kann beispielsweise zur Ansammlung von viszeralem Fett führen – dem Fett, das sich um die Organe legt und mit gesundheitlichen Risiken assoziiert wird.

Zudem kann eine Lebensweise mit wenig Bewegung dazu führen, dass die Muskelmasse schwindet und Fett eingelagert wird.

Selbst bei einem kalorischen Defizit kann es zu einem Verlust an Muskelmasse kommen, wenn nicht gleichzeitig für ausreichend Proteinzufuhr und Muskelerhaltende Aktivitäten gesorgt wird.

Ein wenig bekannter und oft übersehener Grund ist, dass es aufgrund hormoneller Veränderungen ab Anfang bzw. Mitte 40+ schwieriger für die Betroffenen wird, Muskelmasse zu erhalten. Muskelverlust und damit weniger Muskelmasse bedeutet jedoch eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Zunahme an Körperfett.

Welche Risiken bestehen ?

Das Problem an der Skinny-Fat-Konstitution ist nicht nur ein möglicherweise vermindertes Selbstwertgefühl aufgrund ästhetischer Aspekte, sondern vor allem die gesundheitlichen Risiken.

Ein hoher Anteil an Körperfett, insbesondere viszerales Fett, ist mit einem erhöhten Risiko für folgende Erkrankungen verbunden

  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Typ-2-Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Fettleber
  • und weiteren Stoffwechselstörungen
Zudem kann eine geringe Muskelmasse zu einer schlechteren Körperhaltung, Schwäche und einem erhöhten Verletzungsrisiko führen. Die schlechte Körperhaltung kann dann auch vermehrt zu Rückenschmerzen führen.

Wie kann man feststellen, ob man “Skinny fat” ist ?

Um festzustellen, ob jemand dem Skinny-Fat-Phänomen unterliegt, reicht der Blick auf die Waage oder die Berechnung des BMI nicht aus. Besser ist es, den Körperfettanteil zu messen.

Dies kann zum Beispiel durch Bioimpedanzanalyse, Kaliperzangen-Messung oder DEXA-Scans (Dual-Energy-X-ray Absorptiometry) erfolgen. Auch die Messung des Taillenumfangs kann Aufschluss geben, da ein hoher Wert auf einen größeren Anteil an viszeralem Fett hinweisen kann.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen “Skinny fat” und einer „Fettleber“ ?

„Skinny fat“, insbesondere in Verbindung mit viszeralem Bauchfett, kann das Risiko für verschiedene Leiden und Erkrankungen erhöhen, einschließlich der einer “Fettleber”. Dies liegt daran, dass ein hoher Körperfettanteil und wenig Muskelmasse physiologische und eine Reihe von metabolische Ungleichgewichte und Gesundheitsprobleme verursachen können, darunter auch die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD). NAFLD ist eine Bedingung, bei der sich zu viel Fett in Leberzellen anhäuft, und sie ist die häufigste Form der chronischen Lebererkrankung in vielen entwickelten Ländern.

Hier ist der Zusammenhang zwischen „Skinny fat“ und einer „Fettleber“:

Menschen, die äußerlich schlank erscheinen, aber einen hohen Körperfettanteil besitzen, können eine Insulinresistenz entwickeln. Dies ist ein Zustand, bei dem die Körperzellen weniger empfindlich auf das Hormon Insulin reagieren, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Insulinresistenz ist ein bekannter Risikofaktor für NAFLD.
Eine ungesunde Ernährung, die reich an verarbeiteten Kohlenhydraten, Zucker und gesättigten Fetten ist können zur Entwicklung einer Fettleber beitragen.
Erhöhte Mengen an viszeralem Fett, das Fett, das sich um die inneren Organe, einschließlich der Leber, ansammelt ist metabolisch aktiv und kann Entzündungen und oxidative Schäden fördern, was zu Fettlebererkrankungen beitragen kann

“Skinny fat” ist manchmal Teil eines größeren metabolischen Spektrums, das auch hohe Blutfettwerte (Dyslipidämie), hohen Blutdruck und hohe Blutzuckerwerte umfasst. Diese Faktoren können in Kombination ebenfalls das Risiko einer Fettleber erhöhen.

Insbesondere bei Frauen kann eine Veränderung im Gleichgewicht der Sexualhormone während der Menopause zu einer Zunahme des viszeralen Fetts und des Fettgehalts in der Leber führen.
Bewegungsmangel, kann zu einem niedrigeren Grundumsatz und einem Mangel an Muskelmasse führen. Dies kann zu erhöhten Blutzuckerspiegeln und Insulinresistenz beitragen, was widerum das Risiko für eine Fettleber erhöht.
Chronische niedriggradige Entzündungen, die durch Übergewicht, insbesondere durch einen hohen Körperfettanteil, hervorgerufen werden können, stehen ebenfalls in Zusammenhang mit der Entwicklung einer Fettleber

Welcher Zusammenhang besteht zwischen “Skinny fat” und „Schlafstörungen“ ?

Schlafstörungen und das „Skinny fat“-Syndrom können auf eine bidirektionale Weise miteinander verbunden sein, wobei das eine das andere beeinflusst und umgekehrt. Obwohl die Forschung zu diesen spezifischen Zusammenhängen noch nicht abschließend ist, gibt es einige Mechanismen, durch die Schlafmangel oder schlechte Schlafqualität einen Einfluss auf die Körperzusammensetzung haben können und umgekehrt.

Einfluss von Schlafstörungen auf das „Skinny fat“-Phänomen:

Schlafmangel kann die Hormone Leptin und Ghrelin beeinflussen, welche das Sättigungs- und Hungergefühl regulieren. Weniger Schlaf kann zu einem Absinken des Leptinspiegels (was zu einem geringeren Sättigungsgefühl führt) und zu einem Anstieg des Ghrelinspiegels (was den Hunger steigert) führen. Dies kann zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme und zur Einlagerung von Fett führen, selbst bei Personen, die äußerlich schlank erscheinen.
Schlechter Schlaf kann auch den Stoffwechsel beeinträchtigen, indem er die Fähigkeit des Körpers zur Verarbeitung von Glukose stört und das Risiko einer Insulinresistenz erhöht. Dies kann zur Fettansammlung beitragen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, „Skinny fat“ zu sein.
Chronischer Schlafmangel kann zu erhöhten Cortisolspiegeln führen, einem Stresshormon, das die Fetteinlagerung, insbesondere im Bauchbereich, begünstigen kann. Hohe Cortisolspiegel können auch den Muskelaufbau hemmen, was zu einem höheren Körperfettanteil im Verhältnis zur Muskelmasse führen kann.
Müdigkeit aufgrund von Schlafmangel kann zu weniger körperlicher Aktivität führen. Weniger Bewegung bedeutet oft weniger Muskelmasse und einen langsameren Stoffwechsel, was das „Skinny fat“-Risiko erhöht.
Einfluss des „Skinny Fat“-Syndroms auf Schlafstörungen:
Menschen, die „Skinny fat“ sind, können einen erhöhten Anteil an viszeralem Fett haben, was mit Schlafapnoe in Verbindung gebracht wird. Schlafapnoe ist eine ernsthafte Schlafstörung, bei der die Atmung während des Schlafs immer wieder startet und stoppt, was zu einer schlechten Schlafqualität führt.
Ein höherer Körperfettanteil kann mit chronischen Entzündungen verbunden sein, welche wiederum die Schlafqualität beeinträchtigen können.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Beziehung zwischen Schlafstörungen und dem „Skinny fat“-Syndrom komplex und multifaktoriell ist. Verschiedene andere Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Stress und körperliche Aktivität spielen ebenfalls eine Rolle.
Jemand, der schlecht schläft und Anzeichen des „Skinny fat“-Syndroms aufweist, sollte professionelle Hilfe suchen, um sowohl den Schlaf als auch die Körperzusammensetzung zu verbessern. Maßnahmen können eine Anpassung der Schlafhygiene, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement umfassen.

Welche Maßnahmen kann man gegen “Skinny fat” ergreifen ?

Die gute Nachricht ist, dass das Skinny-fat-Syndrom durchaus umkehrbar ist. Durch gezielte Ernährungs- und Trainingsmaßnahmen lässt sich die Körperkomposition positiv beeinflussen:
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an unverarbeiteten Lebensmitteln ist, stellt die Basis dar. Ein Fokus auf hochwertige Proteine unterstützt den Muskelaufbau. Gleichzeitig sollte der Konsum von Zucker und verarbeiteten Fetten reduziert werden, um die Fetteinlagerung zu minimieren.
Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert nicht nur die Fitness und den gesundheitlichen Gesamtzustand, sondern regt auch die Verdauung und Fettverbrennung an.
Muskelaufbau durch Krafttraining ist essenziell, um die Muskelmasse zu erhöhen und den Stoffwechsel anzuregen. Mehr Muskelmasse führt zu einem höheren Grundumsatz, was wiederum die Fettverbrennung unterstützt.
Regelmäßiges Ausdauertraining verbessert die Herz-Kreislauf-Funktion und hilft dabei, Kalorien zu verbrennen und Fett zu reduzieren.
Neben Ernährung und Bewegung spielen auch genügend Schlaf und Stressreduktion eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Skinny-fat-Phänomen.

Fazit

Das Skinny-fat-Syndrom ist mehr als nur ein ästhetisches Problem; es ist ein Gesundheitsrisiko, das oft übersehen wird. Eine Kombination aus einer gesunden Ernährung, Kraft- und Ausdauertraining sowie einer allgemein aktiveren Lebensweise kann dabei helfen, die Körperzusammensetzung zu verbessern und somit Gesundheitsrisiken zu minimieren. Es ist wichtig, sich nicht ausschließlich auf das Körpergewicht als Indikator für Gesundheit zu verlassen, sondern den Körper als Ganzes zu betrachten und zu pflegen.

Hi, ich bin Anke (52), Selfcare-Expertin für Frauen ab 40+

Diese Informationen über „Skinny fat“ habe ich für dich zusammengestellt, weil es vielen Frauen so geht wie dir. Ich erlebe immer wieder, dass Frauen „Skinny fat“ sind, ohne es zu wissen. Das solltest du überprüfen.

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